Die BIO AUSTRIA Imkerei - Strukturanalyse und Marktpotentiale
Die Bio-Imkerei im Verband BIO AUSTRIA ist der einzige Sektor der österreichischen Imkerei, von dem exakte Daten zur Zahl der Betriebe und zu den Völkerzahlen vorliegen. Dies ermöglicht eine aussagekräftige Strukturanalyse der Betriebsgrößen für Österreich und die Bundesländer.
Auf Grundlage dieser Strukturanalyse kann der Frage nach den Gründen für oder gegen eine Mitgliedschaft bei BIO AUSTRIA nachgegangen werden. Ebenso können die verschiedenen Vermarktungswege und deren Potentiale für unterschiedliche Betriebsgrößen betrachtet werden. Für die Planung von möglichen Marktinitiativen und für die Abschätzung von deren Realisierungschancen bietet eine Strukturanalyse eine wertvolle Datengrundlage.
Die von Freizeitimkern dominierte Struktur der Imkerei in Österreich spiegelt sich auch in den Betriebsgrößen der BIO AUSTRIA Imkereibetriebe wider. 75% der BIO AUSTRIA Betriebe bewirtschaften weniger als 20 Bienenvölker. 91% sind dem Sektor Freizeitimkerei zuzurechnen. Diese Imkereien mit 1 bis 49 Bienenvölkern halten 43% der BIO AUSTRIA Bienenvölker.
9% bewirtschaften 50 Völker und mehr, mit allerdings fast 57% des Völkerbestandes. Nur 46 Betriebe (knapp 5%) haben mit mehr als 100 Völkern das Potential, im LEH eine relevante Rolle zu spielen. Die Aufsplitterung dieser Betriebskategorie auf 8 Bundesländer ist eine weitere Erschwernis in der Organisation und Umsetzung allfälliger Vermarktungsinitiativen.
In der Kategorie ³ 100 Bienenvölker spielen die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Steiermark die maßgebliche Rolle. Hier liegen 74% der Betriebe dieser Kategorie mit 77% der Völker.
9% bewirtschaften 50 Völker und mehr, mit allerdings fast 57% des Völkerbestandes. Nur 46 Betriebe (knapp 5%) haben mit mehr als 100 Völkern das Potential, im LEH eine relevante Rolle zu spielen. Die Aufsplitterung dieser Betriebskategorie auf 8 Bundesländer ist eine weitere Erschwernis in der Organisation und Umsetzung allfälliger Vermarktungsinitiativen.
In der Kategorie ³ 100 Bienenvölker spielen die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Steiermark die maßgebliche Rolle. Hier liegen 74% der Betriebe dieser Kategorie mit 77% der Völker.
Marktpotentiale
In der Betriebsgröße 1-19 Bienenvölker werden die Bienenprodukte vor allem in der Familie und Verwandtschaft, ab Hof und fallweise im Rahmen von Saisonmärkten (z.B. Adventmarkt) vermarktet. Imkereien in der Kategorie 30-49 Völkern werden die Schwerpunkte der Vermarktung im ab Hof Verkauf, bei den umliegenden Filialen des LEH (meist betrieben durch selbständige Kaufleute) und in der Beschickung von regelmäßigen Märkten (z.B. Bauernmärkten) liegen.
Imkereien mit ³ 100 Bienenvölkern haben ihre Schwerpunkte im Verkauf an den LEH (in Gläsern abgefüllt) und auf regelmäßig abgehaltenen Märkten. In den westlichen Bundesländern mit stark ausgeprägtem Tourismus wird auch die Vermarktung in Tourismusbetrieben eine Rolle spielen. Die Vermarktung in Großgebinden an Abfüller kann dann eine Rolle spielen, wenn sich die Völkerzahl auf einem deutlich höheren Niveau bewegt und der Aufwand der Beschickung von Märkten zu hoch erscheint und/oder die Personalausstattung hierfür nicht gegeben ist. Allerdings ist für Biobetriebe die Vermarktung über Abfüller im Vergleich zum konventionellen Bereich sicher unterrepräsentiert, da für Bio-Honig auf dieser Schiene de facto kein besserer Preis zu erzielen ist.
Sollte es möglich sein, mit einer LEH-Kette eine Marktinitiative für österreichischen konventionellen und biologischen Honig unter Einbindung eines Abfüllers, der für diese Kette bereits abfüllt, zu entwickeln, dann kann das für größere Bio-Imkereien durchaus eine interessante Diversifizierung sein. Und zwar insofern, als sie die Vermarktung im Glas fortführen und zusätzlich einen Teil ihres Honigaufkommens über diese Marktinitiative vermarkten. Damit kann sich die Option einer Ausweitung des Völkerbestandes eröffnen, mit dem Saisonpersonal besser ausgelastet wird, ohne den Aufwand und die Risiken der Im-Glas-Vermarktung. Der Betrieb kann durch die Diversifizierung der Absatzwege eine gewisse Absicherung des Betriebseinkommens erreichen.
Imkereien mit ³ 100 Bienenvölkern haben ihre Schwerpunkte im Verkauf an den LEH (in Gläsern abgefüllt) und auf regelmäßig abgehaltenen Märkten. In den westlichen Bundesländern mit stark ausgeprägtem Tourismus wird auch die Vermarktung in Tourismusbetrieben eine Rolle spielen. Die Vermarktung in Großgebinden an Abfüller kann dann eine Rolle spielen, wenn sich die Völkerzahl auf einem deutlich höheren Niveau bewegt und der Aufwand der Beschickung von Märkten zu hoch erscheint und/oder die Personalausstattung hierfür nicht gegeben ist. Allerdings ist für Biobetriebe die Vermarktung über Abfüller im Vergleich zum konventionellen Bereich sicher unterrepräsentiert, da für Bio-Honig auf dieser Schiene de facto kein besserer Preis zu erzielen ist.
Sollte es möglich sein, mit einer LEH-Kette eine Marktinitiative für österreichischen konventionellen und biologischen Honig unter Einbindung eines Abfüllers, der für diese Kette bereits abfüllt, zu entwickeln, dann kann das für größere Bio-Imkereien durchaus eine interessante Diversifizierung sein. Und zwar insofern, als sie die Vermarktung im Glas fortführen und zusätzlich einen Teil ihres Honigaufkommens über diese Marktinitiative vermarkten. Damit kann sich die Option einer Ausweitung des Völkerbestandes eröffnen, mit dem Saisonpersonal besser ausgelastet wird, ohne den Aufwand und die Risiken der Im-Glas-Vermarktung. Der Betrieb kann durch die Diversifizierung der Absatzwege eine gewisse Absicherung des Betriebseinkommens erreichen.
Marktinitiativen und Kooperationen
Immer mehr Menschen leben in urban geprägten Großräumen. Damit einher geht eine zunehmende Entfremdung vom landwirtschaftlichen Produzenten. Immer weniger Leute können sagen: „ich kaufe den Honig bei meinem Imker". Initiativen wie food coop´s oder Bauernmärkte versuchen diesem Trend entgegenzuwirken und den persönlichen Bezug zum Produzenten und seinen Produkten zu ermöglichen.
Tatsache ist jedoch auch, dass damit nur ein sehr kleiner Teil der Konsumenten erreicht wird, der zudem ein spezifisches Kaufverhalten zeigt, meist verbunden mit einer ökologisch bewussten Lebenseinstellung und Lebensführung. Die große Zahl am Menschen frequentiert für ihren täglichen oder wöchentlichen Einkauf die Filialen des Lebensmittel-Einzelhandels (LEH). Die wenigen großen LEH-Player reagieren bereits auf die Folgen der Urbanisierung. Ein besseres Radwegenetz, E-Bike, E-Scooter, und ein dichteres Öffi-Angebot erleichtern den Verzicht auf das Auto und machen längere Fahrten „aufs Land" unattraktiver. DER LEH geht mit kleineren Märkten verstärkt hinein in die Innenstädte und in die Siedlungsgebiete der zusammenwachsenden Verbauungszonen zwischen Großstädten und deren Umlandstädten und -gemeinden.
Wollen wir den Kontakt zu den Menschen in diesen Regionen nicht verlieren und wollen wir, dass der österreichische Honig weiterhin – oder besser gesagt: wieder vermehrt – ins „Blickfeld" der Menschen beim Einkauf gelangt, sind Kooperationen mit spezieller Zielrichtung mit einzelnen Partnern im LEH wohl unumgänglich. Dies gilt grundsätzlich für konventionellen als auch für biologischen Honig. Das Thema „regional" wird von beiden Wirtschaftsweisen abgedeckt, die Themen Umwelt, Sicherheit und bewusste Ernährung werden in der Wahrnehmung der Konsumenten vorrangig von Bioprodukten abgedeckt.
Bei Marktinitiativen sind immer beide Wirtschaftsrichtungen – konventionell und biologisch – zu denken. Wenn mit dem LEH eine Marktinitiative für österreichischen Honig konzipiert werden soll, dann wird eine Kooperation zwischen einem LEH-Partner und dem ÖEIB für sinnvoll erachtet.
Tatsache ist jedoch auch, dass damit nur ein sehr kleiner Teil der Konsumenten erreicht wird, der zudem ein spezifisches Kaufverhalten zeigt, meist verbunden mit einer ökologisch bewussten Lebenseinstellung und Lebensführung. Die große Zahl am Menschen frequentiert für ihren täglichen oder wöchentlichen Einkauf die Filialen des Lebensmittel-Einzelhandels (LEH). Die wenigen großen LEH-Player reagieren bereits auf die Folgen der Urbanisierung. Ein besseres Radwegenetz, E-Bike, E-Scooter, und ein dichteres Öffi-Angebot erleichtern den Verzicht auf das Auto und machen längere Fahrten „aufs Land" unattraktiver. DER LEH geht mit kleineren Märkten verstärkt hinein in die Innenstädte und in die Siedlungsgebiete der zusammenwachsenden Verbauungszonen zwischen Großstädten und deren Umlandstädten und -gemeinden.
Wollen wir den Kontakt zu den Menschen in diesen Regionen nicht verlieren und wollen wir, dass der österreichische Honig weiterhin – oder besser gesagt: wieder vermehrt – ins „Blickfeld" der Menschen beim Einkauf gelangt, sind Kooperationen mit spezieller Zielrichtung mit einzelnen Partnern im LEH wohl unumgänglich. Dies gilt grundsätzlich für konventionellen als auch für biologischen Honig. Das Thema „regional" wird von beiden Wirtschaftsweisen abgedeckt, die Themen Umwelt, Sicherheit und bewusste Ernährung werden in der Wahrnehmung der Konsumenten vorrangig von Bioprodukten abgedeckt.
Bei Marktinitiativen sind immer beide Wirtschaftsrichtungen – konventionell und biologisch – zu denken. Wenn mit dem LEH eine Marktinitiative für österreichischen Honig konzipiert werden soll, dann wird eine Kooperation zwischen einem LEH-Partner und dem ÖEIB für sinnvoll erachtet.
Die Auswertungen im Detail
Die Tabellen der Strukturanalyse und die Interpretation sowie zusätzliche Ausführungen zu möglichen Benefits einer BIO AUSTRIA Mitgliedschaft finden Sie im Download-Dokument unten.